Peter Paul Schweitzer

 

Über Lautverschiebungen und Sprachgrenzen

Beobachtungen an Ortsnamen des Landkreises Limburg / Weilburg

 

Die Namen der Ortschaften unseres Landkreises stellen einen sprachgeschichtlichen Schatz dar, der bislang nur wenig Beachtung fand. Sie bilden eine Gruppe von etwa 140 Namen, schriftlich teils seit dem 8. Jahrhundert überliefert und dies oftmals mit allen den Umwandlungen, wie sie die allgemeinen Sprachveränderungen der Jahrhunderte mit sich brachten. Da die urkundlich überlieferten Namen in in aller Regel datiert sind, lassen sich an ihnen die Zeiträume ablesen, in denen die Veränderungen eintraten. Und falls sich dabei Unterschiede für die Gebiete der einstigen Kreise Limburg und Oberlahn ergeben, welche siedlungsgeschichtlichen Ursachen könnten sie widerspiegeln?

Dies zu diskutieren, setzt eine sorgfältige Sammlung relevanter Daten voraus, für die sich der Autor eine regional umfangreiche Datenbank angelegt und ausgewertet hat.

Eine Sprachgrenze als verdeckte Siedlungsgrenze?

Die Grenze zwischen den früheren Landkreisen Limburg und Oberlahn muss sehr alt sein und die beiderseits lebenden Bewohner einschneidend von einander getrennt haben. Hier verlief auch einst die Grenze zwischen den fränkischen Gauen Nieder- und Oberlahn, die es dem Stift Dietkirchen, das als Mutterpfarrei von 25 Gemeinden im Niederlahngau gilt, zunächst verwehrte, auf im Oberlahngau liegende Ortschaften zuzugreifen und dort Filialkirchen zu errichten.

Johannes Franck hat 1909 in seiner Altfränkischen Grammatik eine alte Sprachgrenze beschrieben, die im Wesentlichen mit unserer Gau- bzw. Kreisgrenze übereinstimmt. Franck beschrieb die Grenzen der mittelfränkischen Sprachgruppen, des Ripuarischen im Kölner Raum, des Moselfränkischen in den Trierer Gebieten und des Rheinfränkischen von Lothringen über Frankfurt bis zur Weser. KARTE

Für unsere Region galt: Der einstige Niederlahngau, also spätere Kreis Limburg sprach moselfränkisch, der einstige Oberlahngau und spätere Kreis Oberlahn sprach rhein-fränkisch. Die Unterschiede umreißen die hier angegebenen sechs Musterwörter:

 

 

End-k wird -ch

Binnen-k

wird -ch

End-rp

wird -rf

End-t

wird -d

Binnen-pp

wird -pf

Anfangs-p

wird -pf

Niederdeutsch

ik

maken

Dorp

dat

Appel

Pund

Ripuarisch

ich

maken /

machen

Dorp

dat

Appel

Pund

Moselfränkisch

ich

machen

Dorf

dat

Appel

Pund

Rheinfränkisch

ich

machen

Dorf

das

Apfel

Pfund

 

Die Grenzlinie zwischen dem Moselfränkischen und dem Rheinfränkischen kam von Südwesten, überquerte nördlich von St. Goar den Rhein und ging zwischen Limburg und Runkel über die Lahn. Von dort aus verlief sie strikt nach Norden über Dillenburg bis Biedenkopf, wo sie unser Gebiet, in dem der Volksmund brouder sagt, ins benachbarte bruder-Gebiet verließ. Schon Franck schrieb: „In dieser Tatsache (der Grenzlinie) prägen sich wahrscheinlich alte ethnographische Unterschiede aus.“

Das bedeutet: Die Sprachgrenze zwischen Mosel- und Rheinfränkischem schied nicht nur die Aussprache des ursprünglichen End-t – z. Bsp. in den alten Wörtern dat, wat, et, allet - von dem damals neuen End-s - das, was, es, alles. Sie war wohl selbst schon – und das nicht erst seit den Jahrhunderten der Völkerwanderungen – das Ergebnis älterer Abgrenzungen zwischen Stammesgebieten.

Das Gebiet westlich dieser Grenze war schon früh Einflussraum des Trierer Bistums, das selbst eine Hinterlassenschaft oströmischer Kaiserherrschaft und vorher gallischer Kelten war. Genau von dieser Grenze an nach Osten entfaltete im 8. Jahrhundert der Angelsachse Winfried-Bonifatius sein Missionswerk – und sein religions-geschichtlich so wichtiges Wirken hinterließ dort wiederum unübersehbare sprachliche Marken.

Die von Bonifatius im Auftrag der römischen Kirche geführte Missionierung hinterließ nämlich im hiesigen Volksmund eine ganze Reihe in der angelsächsische Kirche geläufige Bezeichnungen, die sich vom einstigen Oberlahngau an nach Osten bis heute nachweisen lassen. Sie unterscheiden sich von denen, die die ältere, keltisch-irisch geprägte Trierer Kirche der Merowingerzeit im Moselfränkischen hinterließ.

 

Aus der ersten Missionsperiode                             Aus der zweiten Missionsperiode

- oft griechisch/ germanischen Ursprungs -             oft lateinisch/angelsächsischen Ursprungs

 

Samstag (spätgriechisch sambat-dags)                Sonnabend (angelsächsisch sunnanaefen)

Wodenstag (wodensdag, Köln noch um1400)         Mittwoch (ahd. in mittauuechun, Notker)

Kirche (kirchengriech. kyrikia = Herrnhaus)           Gebetshaus (gibethus -lat. domus orationis)

Atem (got. wihi atum = Hl. Geist)                          Geist („spiritus“ - heilag geist)

Fasten (got. fastan = festhalten a. Gebot) >           Fasten (altengl. fœsten > ahd. fastēn= Fasten)

Weihe, geweiht (got. wihi, giwihit)                          heiligen, geheiligt (heilagon, giheilagot)

Weihnachten (got. in wihi nahtun)                         Heiligabend, Christnacht, -fest, -tag

Unhold (ahd. unhold, unholda)                             Teufel ( latein. diabolus > deibel > deiwel)

taufen (got. daupjan, ahd. toufen)                        christenen (mittelniederdeutsch kerstenen)

Klocke (ir. clocc, kelt. klukko-s, mnd. klocke)     Glocke (ahd. glokka; Bonifatius: glocum)

 Aufmerksamer Beobachtung entgehen solche feinen Sprachunterschiede im Volksmund nicht, obwohl die sie begleitenden Siedlungsgrenzen inzwischen zu fast bedeutungslosen Verwaltungslinien wurden.

 

Gemeinsames und Unterschiede bei den Ortsnamen der einstigen Landkreise Limburg und Oberlahn

Die urkundliche Erwähnung einer Ortschaft bezeugt streng genommen nur ihre Existenz zum Datum der Ausstellung. Die Entstehung der Ortschaft liegt meist lange vor dem Anlass zu ihrer frühesten Urkunde, wie das sowohl die Inhalte der Urkunden nahelegen als auch ihre sprachlichen Fassungen erkennen lassen.

Die hier verwerteten 100 Namen stammen aus Urkunden von 750 bis 1850 und bezeichnen großenteils noch existierende, aber auch einige wüstgefallene Ortschaften. Diese Urkunden belegen, dass beide Kreisteile seit 750 n Chr. - wenn auch in unterschielicher Dichte – durchgehend besiedelt waren.

Vor dem Jahr 1000 datiert wurden nur 38 Namen, 24 im einstigen Niederlahngau und 14 im einstigen Oberlahngau. Von den 62 Orten, deren Ersterwähnung nach 1000 datiert, liegen 29 im späteren Kreis Limburg und 33 im späteren Oberlahnkreis. Die folgende Übersicht schlüsselt die Verteilung der Namen für die wichtigsten Namengruppen auf:

Namen auf -

LM

WEL

Kreis

Zeitliche Einordnung des hiesigen Auftretens

-bach

23

14

37

In der Ausbauzeit fränkischer Vorherrschaft

-hausen

5

21

26

Vorwiegend in der fränkischen Ausbauperiode; aber auch noch später

-burg/

-berg

5

7

12

An frühere kelt./gall. Höhenbefestigungen, dann an fränkische Kastelle anschließende Bauten, karolingisch bis ins Mittelalter

-heim

7

   

Siedlungen germanisch/fränkischer Stämme, meist an gallische Vorsiedlungen anschließend, in der Endphase d. Völkerwanderung

-weiler

4

1

5

Niederlassungen fränkischer Siedler in der Merowingerzeit heute -weier-Namen)

-hof(en)

3

3

6

Wie -hausen ; vgl. „Haus und Hof“

-kirchen

-münster

3

4

7

Siedlung bei einer Kirche, evtl. von zentraler Bedeutung , oder auf kirchlichem Besitz - ab der Merowingerzeit

-furt

 

2

2

Seit prähistorischer Megalithkultur - Westeuropäische Flussüber-gangsbezeichnung

-au

1

4

5

Schon germanisch als Flurbezeichnung: agwo – am/im Wasser gelegen

-rod

3

 

3

Für Siedlungen nach Waldrodung – besonders im 11./12. Jh. - west-mittelfränkisch

-born / -issa

3

3

6

Brunnensiedlungen - -born ab 12. Jh. - -issa -Namen sicher vor-keltisch

-(m)ar

7

 

7

-ara-Namen : sicher indogermanisch, evtl. aus der Zeit der . Linear-bandkeramiker

-ingen

7

 

7

-ingen-Namen gehen wohl auf bronzezeitliche Italiker zurück

 

Bei einigen dieser Namengruppen unterscheiden sich die Zahlen der beiden einstigen Kreise in erheblichem Umfang: Da sind zunächst die Namen auf -bach und -hausen.

Erstere benutzten ein älteres Wasserwort, an das die germanische Bezeichnung -bac für kleinere Wasserläufe erklärend angefügt wurde, als Gewässernamen, der dann als Bezeichnung für eine kleinere oder größere Niederlassung an dessen Lauf diente: al-bach (772), eri-bach (784), odines-bach (881). 37 solcher -bach-Namen findet man als Ortsnamen im Landkreis Limburg/Weilburg, 23 im alten Kreis Limburg, 14 im einstigen Kreis Oberlahn. Da sie so häufig und so lange modern waren, ist ihre Verwendung als Ortsname wenig aussagekräftig. Sicher dürfte sein, dass sie bei den Franken besonders im Schwange waren, wohl weil diese im Zuge des Landesausbaus an Bachübergängen ‚Straßenposten‘ einrichteten.

Dass im alten Limburger Kreis die -bach-Namen überwiegen, lässt sich so erklären: Der lahnaufwärts fortschreitende fränkische Landesausbau setzte hier früher ein, als im weiter oben an der Lahn gelegenen Nachbargebiet, wo er durch die jüngere Mode, Siedlungen mit -husen, -hausen zu bezeichnen, nicht nur abgelöst, sondern weit übertroffen wurde (5 gegen 21).

Insgesamt bezeugen die Namen im früheren Kreis Limburg eine zeitweise stärkere Besiedlung als im Oberlahnkreis, wofür auch die jeweils 7 Ortsnamen im einstigen Limburger Kreis auf -(m)ar, -ingen und -heim sprechen. Mit diesen schon vorgeschichtlichen Namen verbinden sich besondere Umstände, die hier erklärt seien. Ihnen steht keine vergleichbare Namengruppe im Oberlahnkreis gegenüber.

 

7 Namen, die auf ‚multikulti‘ Siedlungen hinweisen

Die Endungen -heim und -dorf finden sich besonders im Umkreis der Dornburg (gall. duron = Burg, Markt), des zuerst gallisch-keltischen, zuletzt aber ubisch-germanischen Oppidums. Es sind dies :

Dorchheim (gall. duricum > ubi. duriχum > mfrk. dur-chaim > mundartlich durchem),

Thalheim (1021 daleheim) ist ebenso gallischer Herkunft (gall. tal = Vorderseite, Fläche), gemeint ist das Dorf in der Fläche vor dem Oppidum. Dazu passt :

Dorndorf (772 thorndorph), germ. þaurp = Feld an dem gallischen duron = befestigten Markt, ein Siedlungsname, der von einem Flurnamen übernommen wurde und dessen ursprüngliche Verwendung verrät.

Zeuzheim (940 in loco ubitisheim = im Orte Ubierdorf),

Bilkheim (1345 bullincheym, von gall. billinicum; bille = Baum; daher ist das gallische Wort als Baumbearbeitungsdorf = Zimmerplatz zu interpretieren.

Heuchelheim (772 uichilheim), auch dieser Name ist auf einen gallischen Begriff zurückführbar: Die gall. Vorsilbe uχi- benannte „unter Angeordnetes“; gall. uchaf ist unserem unterhalb zu vergleichen. Heuchelheim liegt ja deutlich unterhalb der Dornburg im Elbtal.

Offheim (1194 ufheim) dagegen gehörte zu einem anderen keltisch-gallischen Siedlungskomplex, zu dem auch Creuch, Limburg, Linter, Bubenheim und Nauheim gehörten, die die wichtige Verbindung zur Hünerstraße bildeten. Denn Ufheim war sicher nicht gallisch-keltischer, sondern unbezweifelbar ubisch-germanischer Abkunft: Germ. uba- > uf- = über, hinauf.

 Wenn Siedlung und Namen in zeitlichem Zusammenhang mit den übrigen -heim-Orten entstanden, kann das nur bedeuten, dass sich unweit gallisch-sprachiger Einwohnerschaften ubisch-germanische Siedler niederließen.

Insgesamt ergibt die Gruppe der -heim-Orte somit ein geordnetes Ganzes, zu dem nur Offheim und Nauheim (784 in nivenheimer marca) wegen ihrer Lage wenig passen, jedoch sprachlich umso besser, und damit gleichfalls in die Umbruchszeit zwischen keltischen Galliern und germanischen Ubiern. Am Dünsberg bei Gie- ßen hat man ganz ähnliche Verhältnisse festgestellt.

Die Sprachgeschichtsforschung ordnet viele -heim-Namen germanisch sprechenden Siedlern zu, die sich in Dörfern ansiedelten (got. haims = Dorf !). Dass sie – wie hier im Umkreis der Dornburg – dabei zwar das gallisch-keltische Siedlungsmorphem –i(a)cum zu -heim germanisierten, sonst aber die Köpfe der Namen (dur-, dal-, bil-, uchil-) beibehielten, spricht unwiderlegbar für einen Siedlungs-Zusammenhang. Entweder haben Gallier und Ubier hier – zumindest zeitweise – zusammen gewohnt, oder die Ubier sind in aufgegebene Siedlungen nachgerückt. Vermutlich bildeten die Ubier die indigene Grundbevölkerung, die in die Einrichtungen der der Macht der Römer weichenden gallischen Oberschicht nachzog.

 

Anders im ehemaligen Oberlahnkreis: Auf der Duneburg, am Almerskopf, südlich von Weilburg am Scheuernberger Kopf und vor allem bei Steeden am Herrnplatz wurden gleichfalls keltische Anlagen entdeckt; es haben sich aber hier keinerlei Anzeichen für eine ähnliche Siedlungskonstellation gefunden.

Im Gegenteil, die im einstigen Kreis Limburg vorkommenden 7 Orte mit -ingen-Namen verstärken die unterschiedliche Geschichte beider Kreisteile entscheidend. -ingen-Namen sah die Forschung früher als Kennzeichen für Siedlungsgründungen germanischer Gefolgsleute an; diese hätten in den Namen ihrer Ansiedlung ihre Zugehörigkeit zu ihren Anführern ausgedrückt. Also: Die Leute des Hero lebten mit ihm zusammen in Heringen (790 in heringae), die des Ufo in Eufingen (13. Jh. ufingen) usw. Nur haben sich solche Personennamen in keinem Fall nachweisen lassen. Heute liest man die -ingen-Endung als Zeichen für einen komplizierten sprachgeschichtlichen Vorgang der Bronzezeit, als Italiker, also Germanen der Frühzeit, ältere Siedlungsnamen germanisierten. Jedenfalls dürften diese -ingen-Namen auf Verhältnisse zurückgehen, als nach kriegerischen Auseinandersetzungen Germanen sich eroberte Siedlungsplätze (gewaltsam?) aneigneten. Dies geschah deutlich früher als die Germanisierung gallischer Plätze durch die Ubier, an die die -heim-Orte erinnern.

 

Die restlichen Namen in den beiden Kreishälften lassen sich nicht zu Gruppen zusammenfassen und zu Unterscheidungen benutzen. Die sprachgeschichtlichen Unterschiede zwischen dem Moselfränkischen und dem Rheinfränkischen in unserem Kreis konnten bestimmten Siedlungsvorgängen zugeschrieben werden. Was aber könnte das gewesen sein, das im Niederlahngau ein gegenseitiges Miteinander zweier Sprachgruppen und im Oberlahngau einen fast folgenlosen Abbruch vorher sehr wohl vorhandener Siedlungsgruppen erzeugte?

Denn auch keltische Hinterlassenschaften fanden sich im Oberlahnkreis in bedeutender Anzahl und Qualität, und Ubier sind allein schon dadurch nachgewiesen, dass zwischen 160 n. und 240 n. Chr. der Name aumena (750 amana) auf einer den Rheinischen Matronen gewidmeten Votivtafel verewigt wurde: Matronae Aumenahiae = der Matrone von Aumenau. seiner Heimat aumena widmete. Ein von den Römern an den Niederrhein umgesiedelter Ubier weihte diese Votivtafel der in seiner Heimat Aumenau verehrten Fruchtbarkeitsgöttin.

 

Insgesamt erkennt man, dass es sich im Limburger Kreisteil offensichtlich um Vorgänge handelte, an denen gallisch-keltische und ubisch-germanische Siedler beteiligt waren. Ihre Wohnorte wurden über ihre Zeit hinaus benutzt, deren Namen wurden germanisiert und blieben dadurch für spätere Generationen bewahrt.

Im Gegensatz dazu waren im Weilburger Kreisteil keltische wie ubische Siedlungen zwar ursprünglich vorhanden, wovon zahlreiche archäologische Befunde zeugen, gingen aber allgemein folgenlos unter.

Dieser Befund lässt nur eine Deutung zu: Im einstigen Limburger Kreisteil erhielt sich bis in fränkische Zeiten ein Siedlungs-Continuum, das sich gegen eine von Süden nach Norden strebende Gruppe widersetzte, die ihrerseits den jüngsten Teil der hochdeutschen Lautverschiebung mitgemacht und das End-t aufgegeben hatte, also statt dat, det, wat - das, des, und was sagte. Deshalb sagt der Volksmund bis heute im alten Kreis Limburg dat und wat und im einstigen Kreis Oberlahn das und was, wie es sich später als hochdeutsche Regelung durchsetzte.

 

Wenn Sprachforscher wie Vennemann gegen viele traditionelle Sprachlehrer die hochdeutsche Lautverschiebung zwischen 100 und 300 n. ansetzen, zeigt das unter anderem, wie uralt solche sprachlichen Unterschiede sind.

 

 

Benutzte Literatur

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Braune /Ebbinghaus, Gotische Gramatik, Tübingen 1981

Braune / Eggers, Althochdeutsche Grammatik, Tübingen 14. Aufl. 1987

Hans Eggers, Deutsche Sprachgeschichte, Hamburg 1986, Bd.1, S. 111 ff

Johannes Franck, Altfränkische Grammaik II, Göttingen 1971

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Paul et al., Mittelhochdeutsche Grammatik, Tübingen 21. Aufl. 1981

Werner Rösener, Bauern im Mittelalter,München 1987, bes. S. 40 ff

Elmar Seebold, KLUGE Etymologisches Wörterbuch, 24. ufl.,Berlin 2002

Rdolf Schützeichel, Althochdeutsches Wörterbuch, Tübingen 1974

Peter Paul Schweitzer, Dietkirchen – der Name der Kirche und des Dorfes an der Lahn, Nassauische Annalen 117 / Wiesbaden 2006, S. 1-17

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Karte nach : dtv-Atlas Zur deutschen Sprache, Seite 76